Die Rezepte dienen als Inspiration. Mit den Mengenangaben kann man, außer bei den fermentierten Radieschen, experimentieren. Wenn nicht anders beschrieben, sind die Rezepte für 2 hungrige Menschen gedacht.
Lasst jedes Mal Liebe mit einfließen wenn ihr etwas zubereitet,
denn Kochen und Backen ist kein rein mechanischer Vorgang,
sondern vielmehr ein Ausdruck von Hingabe und Zuwendung
an die Produkte, die ihr verarbeitet sowie an die Menschen,
für die ihr das Essen zubereitet.
Die Zutaten gibt es auf Erzeugermärkten, in Bioläden, Drogeriemärkten oder direkt beim Erzeuger. Mit Rücksicht auf unser Klima und unsere Umwelt richten wir unser Augenmerk auf: Lebensmittel in Bioqualität, unverpackte Produkte oder Mehrwegverpackungen.
In den Rezepten wurden native, kaltgepresste Öle in Bioqualität und Produkte aus ökologischer Landwirtschaft verwendet. Folgende Salzsorten kamen zum Einsatz:
Steinsalz, feines Meersalz, Maldon Salt Flakes, Murray River Salt Flakes,
diese sind aber kein Muss. Da Meersalz immer mehr durch Plastikmüll aus dem Meer verunreinigt ist, rate ich nicht nur vom Verzehr, sondern auch von Plastikverpackungen ab.
Anstatt Zucker, außer beim Rhabarber-Kompott, wurden Alternativen wie Ahornsirup, Dattelsüße oder Agavendicksaft verwendet.
Bärlauchrezepte kursieren zu dieser Jahreszeit fast überall.
Ich habe daher, obwohl ich eine große Bewunderin der schneeweiß blühenden Pflanze mit ihren wunderschönen lanzettenförmig geformten Blättern bin, ganz bewusst darauf verzichtet. Es gibt einfach genug davon! Stattdessen habe ich mein Augenmerk im launischen April weiterhin auf abwechslungs- und mineralstoffreichreiche Rezepte gerichtet, die unsere Stimmung anheben und uns die trüben Tage versüßen. Da es immer noch recht kühl am Morgen ist, habe ich nochmal ein Rezept für ein warmes Frühstück aufgeschrieben.
HOLLY GOLIGHTLY Buchweizenporridge
vegan / gluten- und zuckerfrei
Zutaten
150 g Buchweizengrütze
Abrieb und Saft einer halben Bio-Zitrone
300 ml Pflanzendrink (Mandel- oder Hafermilch), eventuell noch etwas Wasser
2 Esslöffel geschälte Hanfsamen
1 Prise Salz
1 Prise Zimt und Kardamom
6 gehackte Walnüsse oder Haselnüsse
1 geriebener Apfel (mit Schale- bitte vorher waschen)
Zubereitung
Äpfel auf einer scharfen Reibe grob raspeln und mit dem Zitronensaft vermischen.
Beiseite stellen.
Die Buchweizengrütze mit dem Pflanzendrink und den Gewürzen aufkochen lassen.
Danach 15 Minuten ausquellen lassen.
Währenddessen ab und zu umrühren und eventuell noch etwas Wasser hinzufügen, falls der Brei zu fest wird. Sobald die Grütze ausgequollen ist, den geriebenen Apfel darunterziehen.
Auf zwei Schalen anrichten und mit den Hanfsamen, dem Zitronenabrieb und den gehackten Nüssen garnieren. Das Rhabarber- Kompott passt auch gut dazu, insbesondere wenn man einen süß-sauren Geschmack mag.
TUTTI FRUTTI Rhabarberkompott
vegan / glutenfrei
Zutaten
500 g Rhabarber, geschält und in kleinere Stücke geschnitten.
Saft einer halben Bio-Zitrone
100 g Demerara- Zucker oder Mascobado- Zucker
1 Packung Vanillezucker
1 Prise Zimt
Zubereitung
Rhabarber schälen, in kleinere Stücke schneiden und in einen Topf geben.
Mit dem Zucker und Vanillezucker bestreuen.
Ca. 20 Minuten ziehen lassen bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Den Saft der Zitrone und den Zimt dazu geben. Alles aufkochen lassen,
dann die Hitze reduzieren und noch weitere 15 Minuten köcheln lassen.
Immer wieder umrühren damit nichts am Topf anhängen bleibt.
Das Kompott ist fertig, sobald der Rhabarber weich verkocht ist.
HOTEL AMOUR Radieschensalat
vegan
Diesen denkbar unkomplizierten Salat habe ich das erste Mal in Paris, im Hotel Amour gegessen und seitdem immer wieder, nicht nur weil er unglaublich gut schmeckt, sondern auch denkbar einfach zuzubereiten ist und zudem noch sehr schön anzuschauen ist.
Paris, mon amour!
Zutaten
1 Bund erntefrische Radieschen
Halbe Bio- Zitrone
Gänseblümchen- Salz
Zubereitung
Die Radieschen mit dem Grün abbrausen und vorsichtig mit einem Küchenhandtuch abtupfen. Auf einem dekorativen Teller anrichten.
Mit dem Zitronensaft beträufeln und das Gänseblümchen-Salz dazu reichen.
Dazu schmeckt ein herzhaftes (Wunder)Brot oder Baguette mit Sauerrahm- Butter oder
ein natives Olivenöl, in das man das Brot stippen kann.
PINK GLOW Fermentierte Radieschen
vegan
Gemüse milchsauer zu fermentieren ist eine perfekte Art Reste zu verwerten und
die ideale Unterstützung einer gesunden Darmflora und des Immunsystems,
vorausgesetzt natürlich, dass man den Geschmack und Geruch mag.
Das Gemüse muss im Glas vollständig mit der Flüssigkeit bedeckt sein!
Zutaten
2 Bund Radieschen
200 ml Apfelessig
200 ml Himbeeressig
2 Teelöffel Salz
75 Gramm Zucker
2 Esslöffel Senfkörner
2 Esslöffel Schwarzer Pfeffer
2 Esslöffel Timut- Pfeffer oder ein anderer exotischer Pfeffer.
2 Nelken
2 Schraub- oder Weckgläser à 250 ml, die man luftdicht verschließen kann
Zubereitung
Die Essigsorten, Salz und Zucker in einem Topf aufkochen lassen.
Radieschen waschen. Das Grün und den Wurzelansatz entfernen.
Danach in feine Scheiben schneiden oder hobeln und mit
jeweils 1 Nelke in die heiß ausgekochten Gläser geben.
Mit der gekochten Flüssigkeit bedecken (die Gläser nur zu 2/3 befüllen,
da der Fermentationsprozess Raum in Anspruch nimmt) und luftdicht verschließen.
Abkühlen und danach mindestens für 1 Tag im Kühlschrank ziehen lassen.
So sind die Radieschen einige Wochen im Kühlschrank haltbar.
Hin und wieder die Deckel öffnen und „lüften“.
POPEYE Spinat-Risotto
vegetarisch / vegan
optional mit Pecorino, nahezu laktosefrei
Zutaten
250 Gramm Risotto- Reis (Carnaroli oder Arborio)
1 Schalotte oder 2 Frühlingszwiebeln
3 Esslöffel hoch erhitzbares Olivenöl
2 Esslöffel Butter oder Alsan (Bio- Margarine)
125 Gramm frischer Baby Spinat
1 Packung Tiefkühlspinat
1,5 Liter hefefreie Gemüsebrühe
100 ml Vermouth, Noilly Prat oder Weißwein (der Alkohol verkocht)
Salz
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
optional 3 Esslöffel geriebener Parmesan oder Pecorino
1 Bund glatte Petersilie
Zubereitung
In einem Topf die Gemüsebrühe zum Kochen bringen und
dann weiter mit geschlossenem Deckel sanft köcheln lassen.
In einer Pfanne mit einem Gusseisenboden (bestes Ergebnis- zum Beispiel von Le Creuset) das Olivenöl und 1 Esslöffel Butter oder Alsan bei mittlerer Hitze heiß werden lassen und darin die Zwiebeln glasig anschwitzen.
Den Reis dazu geben und gut ein bis zwei Minuten rühren bis er ebenfalls glasig aussieht. Alles mit dem Vermouth (oder Weißwein) ablöschen und danach eine große Schöpfkelle der heißen Gemüsebrühe dazugeben. Weiterrühren bis der Reis die Flüssigkeit aufgesaugt hat. Pfeffern. Diesen Vorgang bei ständigem Rühren so oft wiederholen bis der Reis al dente, schön sämig und noch bissfest, dennoch innen weich ist. Das dauert ca. 15- 25 Minuten.
Nach dem zweiten Wiederholen dieses Vorgangs den TK- Spinat dazugeben.
Fast zum Ende der Kochzeit den frischen Babyspinat unterheben und den restlichen
Löffel Butter sowie den geriebenen Käse dazu geben.
Abschmecken und bei Bedarf mit Salz würzen. Ohne Käse schmeckt das Risotto auch.
Auf tiefen Tellern anrichten und mit grob gehackter Petersilie bestreuen.
Risotto isst man mit dem Löffel.
Dazu schmeckt ein helles Baguette oder ein Stück Focaccia.
DAISY Gänseblümchen- Salz
Zutaten
für 1 Schraub- oder Einweckglas mit 100 ml Fassungsvermögen
2 Hände voll sorgsam frisch gepflückter Gänseblümchenköpfe
Frühlingssonne
45 Gramm Murray River Salt
45 Gramm Maldon Salt Flakes (oder ein Salz deiner Wahl)
Zubereitung
Die frisch gepflückten Gänseblümchenköpfe mit etwas Salz
in einem Mörser grob andrücken.
Danach auf einem Teller ausbreiten und für mindestens einenTag
in der Sonne trockenen lassen.
Das Trocknen funktioniert auch auf der Heizung oder in einem warmen Raum,
schmeckt aber nicht halb so gut. Die Sonne macht den Unterschied aus!
Nach dem Trocknen das restliche Salz untermischen und in ein dekoratives
Schraub- oder Weckglas geben. Es sieht besonders hübsch aus, wenn man noch
ganze Gänseblümchenköpfe dazu gibt.
Ein Dank an die fantastische Phytotherapeutin Ulli Rupprecht,
die mich zu diesem Rezept inspirierte.
DESIRE Mousse au chocolat
vegan
Diese Mousse ist eine echte Überraschung und kinderleicht herzustellen. Wenn man nicht weiß, dass sie ohne Milchprodukte und Eier hergestellt ist, würde man nie erraten, dass man ein veganes Dessert isst. Also nichts vorher verraten!
Zutaten
200 Gramm Seidentofu
60 Gramm dunkle Schokolade (am besten die Kuvertüre von Vivani)
Abrieb einer halben Bio-Orange
1 Prise Salz (Fleur de Sel)
1 Prise Kardamom
Zubereitung
Die zerbrochene Schokolade in eine Rührschüssel aus Edelstahl geben.
Im Wasserbad, über einem Topf mit kochendem Wasser schmelzen (das kochende Wasser darf die Rührschüssel nicht berühren- nur der heiße Wasserdampf).
Sobald die Schokolade geschmolzen ist, vom Wasserbad runternehmen,
das Salz, die Gewürze und den Abrieb der Orange unterrühren.
Die flüssige Schokolade zusammen mit dem Seidentofu mit einem Pürierstab
solange pürieren bis eine einheitliche Masse entstanden ist.
Danach in ein Glas umfüllen und für mind. 1 Stunde in den Kühlschrank stellen
bis die Mousse stichfest ist. Auf Desserttellern oder in Gläsern mit der
Orangenschale anrichten.
Kocht zusammen,
deckt und dekoriert euren Tisch so,
dass ihr gerne daran Platz nehmen möchtet
und der Nahrung, die ihr zubereitet habt
mehr Wertschätzung entgegen bringt.
Redet,
esst,
schmeckt,
probiert aus,
seid offen für Veränderungen,
seid neugierig,
diskutiert,
denkt nach und
handelt.
BE HUMBLE
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